"Der Präsident der Nerash'Tara wartet darauf, uns kennenzulernen", kamNarHallas ohne Umschweife zum Punkt. "Werden wir ihm mitteilen, dassseine Mission nicht funktioniert oder freuen wir uns auf eine guteZusammenarbeit? Was haben ihre Recherchen ergeben?"

Er ließ sich in den Sessel am Stirnende fallen und wartete, was seineWissenschaftler und Ingenieure zu sagen hatten.

Nach einem kurzen Moment ergriff Jade als erste das Wort "Harry und ich haben den Wandler eingebaut und alle möglichen Simulationen durchlaufen lassen. Keine davon ergab Probleme mit dem Schiffssysteme." erklärte sie "Technisch gibt es nichts was dagegen spricht." fügte sie hinzu. Selbst wenn das Ding in die Luft gehen sollte hielt sich der Schaden am Deflektor in Grenzen. Keine Energiekaskaden und auch keine Endlosschleife die zu Energieausfällen führte wie ehemals bei ihrer Tarnvorrichtung.Jetzt sah sie neugierig die anderen Offiziere an. Von Leeta wusste sie, das sie nichts gefunden hatte.

"Nun, meiner persönlichen Meinung nach sollte man dieses Experiment nicht durchführen, denn jede Faser meines Körpers sagt mir, dass irgendwas nicht stimmt.", erklärte Leeta und ließ diese Worte zunächst mal wirken, bevor sie fort fahren wollte. Sie hielt es einfach für wichtig, ihre Meinung zu Protokoll zu geben, auch wenn sie nichts handfestes in der Hand hatte."Nur, mein Bauchgefühl wird kaum als ausreichende Begründung ausreichen, und die Fakten, die man uns übermittelt hat, zeigen, dass man wohl aus dem ersten Genesis-Experiment gelernt hat, und dass man sich auch intensiv mit dem Zielplaneten beschäftigt hat. Sprich, ich habe nichts in der Hand, mit der ich meine persönliche Meinung rechtfertigen kann, und so bleibt mir nichts übrig, als von der wissenschaftlichen Seite grünes Licht zu geben.", gab sie ihre offizielle Entscheidung bekannt. Bedenken blieben, aber ohne Begründung konnte sie nicht wirklich etwas gegen die Durchführung der Operation "Morgenröte" tun.

"Ich schon." meldete sich Phil zu Wort."Zumindest habe ich etwas, was Ihr Bauchgefühl verstärken könnte."Er reichte das PADD, welches er mitgebracht hatte, in die Runde."Ich habe Simulationen durchgeführt, die Ergebnisse befinden sich hier. Alle fünfzig. Sie sind alle perfekt identisch."Er holte Luft, um eine kurze Pause zu haben."Ich hatte weder die Zeit noch die Erfahrung, die Simulationsverläufe ins Detail zu analysieren, aber mich verwundert das Fehler jeglicher Variationen in den Ergebnissen.Entweder ist die Simulation weiter abstrahiert als nötig, vielleicht zu weit, oder das System kann mehr ausgleichen, als ich erwarten würde."Phil lehnte sich im Stuhl zurück, um seine Aussage abzuschließen."Realistisch gesehen hätte ich darauf gerne eine kurze Antwort, ansonsten ist von meiner Seite alles vorbereitet, um das Experiment zu starten."

Es war Jade die nach dem PADD griff und sich die Ergebnisse ansah."Das ist wirklich seltsam..." antwortete sie und dachte über ihreeigenen Simulationsergebnisse nach aber die wiesen keine derartigenAnomalien auf. "Vielleicht sollten wir alle paar Bohrlöcher die durchdie Jäger geschaffen werden die Werte genau überprüfen." schlug sie vor.Die Bohrungen waren eigentlich das, worüber man sich bisher amallerwenigsten gesorgt hatte.

"Wenn ich das zusammenfasse", ergriff NarHallas das Wort. "Es gibtoffene Fragen, aber generell findet das Projekt ihre Zustimmung."

"Das begrüße ich, weil wir mit dem Präsidenten der Nerash'Tara jetztkeine diplomatischen Probleme lösen müssen. Ich hatte ihm vorhin nämlichangeboten meine Offiziere kennenzulernen. Nutzen Sie die Möglichkeitauch, um ihm Fragen zu stellen."

Er schaute in die Runde ob es noch Wortmeldungen gab.

Lyra hielt sich bei der Besprechung ruhig. Im Grunde hatte Leeta schon alles gesagt was sie dachte und wusste - schließlich hatten sie das Ergebnis gemeinsam erarbeitet. Von daher bedeutete sie, dass sie nichts weiteres anzuführen hatte.

Anschließend drückte er einen Knopf an seiner Konsole, um zusignalisieren, dass sie bereit für den Präsidenten waren. Der erschiendann auch nach kurzer Vorankündigung auf den Seiten- und Tischbildschirmen.

Ge'ral Tokken konnte nicht umhin zuzugeben das er aufgeregt war. Er hoffte inständig das nicht doch noch etwas dazwischen kam und trommelte nervös mit seinem Hauptfinger auf seinem Schreibtisch herum. Es kam ihm vor wie stunden bis er von der Tigerseye kontaktiert wurde.

Als das Bild aufgebaut war und er sich um Besprechungsraum des Föderationsschiffes umsah blickte er in ähnlich skeptisch und besorgte Gesichter wie er sich selbst auch fühlte oder vielleicht sogar ablehnend wie sein militärischer Berater Gatara."Ich grüße Sie." verneigte er sich leicht "Ich bin Präsident der Nerash'Tara Ge'ral Tokken." beendete er seine Begrüßung und sah nun NarHallas erwartungsvoll an.

"Präsident Tokken", erwiderte NarHallas das leichte Nicken. "Darf ich Ihnen meine Crew vorstellen", begann er die Anwesenden dem Rang nach vorzustellen. "Commander Sinclair, mein erster Offizier", deutete er auf den Afroamerikaner. "Commander Zindoja meine Chefingenieurin, für die technische Umsetzung zuständig."

Jade nickte leicht zur Begrüßung und um auf sich aufmerksam zu machen überließ aber NarHallas weiter das Wort.

"Lieutenant Commander Narrrrhut, Kommunikation und Chief of Operations." sein Blick ging zur Narzanianerin "Lieutenant Talinn die Leiterin der Wissenschaft und Lieutenant Lyra unsere Ärztin. Sie werden ihr Team bei der Ausführung des Experimentes unterstützen und das Projekt überwachen."

Zuletzt stellte er seinen neuen Sicherheitschef vor: "Lieutenant Reiff, der Leiter der Sicherheit. Er wird sich mit seiner Jägerstaffel um die Bohrungen kümmern." beendete er die Vorstellungsrunde.

"Bevor wir den vorgesehen Ablauf der Arbeiten durchgehen... Gibt es noch Fragen? Oder haben Sie Fragen?", stellte er in den Raum, sprach aber mit Blick zum Bildschirm auch den Präsidenten an.

"Ja die gibt es", meinte Lyra und beugte sich ein wenig vor, wobei ihr ihr schulterlanges Haar ein wenig ins Gesicht spielte."Als ... Ärztin stellt sich mir nicht nur die Frage der Zuverlässigkeit des Projektes, sondern die Sicherheit der breiten Bevölkerung Ihres Planeten. Zwar gibt es rein theoretisch", das Wort betonte sie seltsam genau, "keine Bedenken; die Simulationen sahen gut aus. Aber Theorie und Praxis lassen selten hunderprozentig vereinen. Von daher frage ich mich: Wie sieht Ihr Krisenmanagement aus, sollte aus irgendwelchen nicht findigen Gründen es zu einer Katastrophe kommen, die die Bevölkerung gefährdet? Gibt es Vorkehrungen, die dies sicherstellen?"Diese Frage stellte sie als Ärztin, als welche sie einen Eid geleistet hat, und dies sogar zweimal in verschiedenen Leben. Nun war sie jedoch gespannt auf die Antwort. Hoffentlich eine, die sie zufriedenstellen würde.

Wissend nickte Präsident Tokken "Wir sind uns der Risiken des Projektesdurchaus bewusst." leitete er ein. Er konnte die Bedenken durchausverstehen "Sollte Morgenröte tatsächlich fehlschlagen haben unserLeitender Wissenschaftler für dieses Projekt, Ag'rar Ektar, und derLeiter der planetaren Sicherheit To'el Gatara, Evakuierungspläneerarbeitet. Und es gibt sichere Bunker die genutzt werden bis dieEvakuierung beendet ist." nutzte er die Gelegenheit die beidenwichtigsten Männer 'seines' Teams vorzustellen.

Natürlich war eine Evakuierung so vieler Menschen nicht innerhalb vonStunden zu bewerkstelligen. Aber auch für die kurzzeitig sichereUnterbringung war gesorgt. Bunker aus dunkleren Zeiten in denen dieNerash'Tara noch Kriege führten, waren wieder geöffnet und hergerichtetworden. Gespannt wartete er, ob noch weitere Fragen bestanden.

Lyra nickte mit dem Kopf und machte sich Notizen auf einem PADD - eine Art eigener Protokoll; etwas, das Doktor Tinus sich angewöhnt hatte, zu schreiben, sobald es um eigene Aussagen in Besprechungen ging.Was die Antwort anging war sie beinahe zufrieden stellend, wenn auch Lyra bemerkte, dass die Planung vorsah Personen erst dann in Masse zu dirigieren, wenn es Heikel wurde. Viel leichter wäre es wohl gewesen, wenn die Bevölkerung bereits in den besagten Bunkern gewesen wären und das Krisenmanagement somit nicht von A nach B nach C und gleichzeitig von A nach C denken musste sondern alleine von B nach C. Aber da es für soetwas keine Auflagen gab die gegen dieses Verfahren sprachen, hielt sie sich zurück und meinte schließlich: "Danke, Herr Präsident. Das war das Einzige von meiner Seite aus."

Auf dem Weg zum Raumer - der Ma'atsuna - welcher Ektar und Gatara zu Treffpunkt der Tigerseye mit der Na'tokka bringen sollte konnte man die Spannung zwischen beiden Männern spüren.Man konnte fast meinen eine altmodische irdische Glühbirne würde beginnen zu Leuchten "Sie sind ein schlechter Verlierer." schmunzelte Ag'rar Ektar. Der Wissenschaftler war froh über die Unterstützung seiner Präsidenten

"Das Volk der Nerash'Tara ist es, was Gefahr läuft zu verlieren." erwiederte To'el Gatara knurrend."Oh kommen sie, Gatara. Ihre Paranoia verhindert jeden Schritte unseres Volkes nach vorne. Wenn es nach ihnen ginge wären wir nicht einmal Mitglied der Föderation und sie wissen das wir davon profitiert haben." begann er eine alte Diskussion.

Gatara blieb stehen "Ich freue mich über den Fortschritt, trotzdem werde ich nicht blind durch das Leben gehen und unnötige Gefahren eingehen." konterte er bevor es weiterging.

Jetzt war es Ektar der einen Moment innehielt "Ich unterschätze die Gefahr nicht, Gatara. Aber die alternativen wären Geburtenkontrolle oder das auseinanderreisen unseres Volkes weil wir Kolonien in anderen Systemen gründen müssen."

Die antwort des Polizeichefs war nur mehr ein Brummen. Ektar hatte wieder einmal dieses Totschlagargument ausgepackt, was kein Nerash'Tara entkräften konnte. Wortlos ging setzte er seinen Weg fort ohne auf den Wissenschaftler zu warten der ihm seufzend folgte.